Sportverletzungen
Während im Freizeitsportbereich mit der zunehmenden Zahl der Sporttreibenden die Häufigkeit von Sportverletzungen wächst, potenziert sich im Leistungssport das Risiko infolge extremer Belastungen und umfangreicher Trainingszyklen. Im Bereich der Risikosportarten sind insbesondere die Suche nach Grenzerfahrungen und damit verbundene Verletzungsrisiken in den letzten Jahren in den Vordergrund gerückt.
Ursachen von Sportverletzungen - wer ist betroffen?
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen im Jahre 2000 sind etwa 23 Mio. Bundesbürger regelmäßig sportlich aktiv. Hiervon sind 13 Mio. (57%) in Vereinen organisiert, zuzüglich 12,7 Mio. Schüler im Rahmen des Sportunterrichts. Die Quote ärztlich zu versorgender Sportverletzungen in Verein, Schule und nicht organisierten Sportarten beträgt zwischen 5,1 % - 5,9 %. Prinzipiell weisen die unterschiedlichen Sportarten ein charakteristisches Spektrum an Sportverletzungen- bzw. Schädigungen auf, basierend auf spezifischen Bewegungs- und Belastungsmustern. Je nach Sportart, Alter und Geschlecht zeigt sich eine unterschiedliche Inzidenz und Lokalisation von Sportverletzungen. Epidemiologische Studien zeigen, dass die untere Extremität mit einem Anteil von über 70% primär betroffen ist, wobei sich nach Angaben von Steinbrück aus dem Jahre 1999 das Kniegelenk als das statistisch am häufigsten verletzte Gelenk darstellt.
Die häufigsten Sportverletzungen:
- Muskelverletzungen
- Gelenkverletzungen
- Kreuzbandriss
- Knie-Seitenbandverletzungen
- Kniegelenksdistorsion
- Meniskusriss
- Sprunggelenksverletzungen
- Achillessehnenruptur
- Schultergelenk - Sportlerschulter
- Tennisarm
- Golfer-Ellenbogen
- Wirbelsäulenverletzungen
Die häufigsten betroffenen Sportarten:
- Fußball mit 37% aller verletzten Sportler die höchste Inzidenzrate, gefolgt von
- Ski alpin (11,9%) sowie den Ballsportarten
- Handball,
- Tennis und
- Volleyball (7,8%).
Wie können Sportverletzungen vermieden werden? - sportmedizinische Ansatzpunkte:
Der Verletzungsprävention kommt nicht nur im Bereich des Spitzensports besondere Bedeutung zu. Gerade im Hinblick auf die Leistungsentwicklung von Nachwuchssportlern erscheint das Verständnis der spezifischen Belastungsprofile und der daraus resultierenden Überlastungsschäden besonders wichtig. Mit einer umfassenden medizinischen Versorgung sowie professioneller Trainingsbetreuung sollen Verletzungsprobleme talentierter Nachwuchssportler langfristig reduziert werden.
Im Hinblick auf die individuelle Leistungsentwicklung erhält die sportmedizinische Kaderuntersuchung einen besonderen Stellenwert. Ihre Aufgabe ist es, gezielte Konzepte zur Optimierung von Training und Betreuung leistungsorientierter Sportler zu erarbeiten. Die effiziente Betreuung leistet neben regelmäßigen Laboruntersuchungen, Infektionsscreening und Impfbetreuung eine präzise Analyse der körperlichen Belastbarkeit auch unter Simulation verschiedener äußerer Belastungsfaktoren mittels Ergometrie, Herzultraschall und Elektrokardiografie.
Ergänzend bieten orthopädisch-biomechanische Untersuchungen der Körperstatik, Leistungs- und Performance-Testungen sowie die Beurteilung komplexer Bewegungsabläufe Grundlagen zur Technikoptimierung und Verletzungsprävention.