Kniearthrose Behandlungsstufe 1 – Knie Knorpelregeneration
Knorpelregeneration mittels Arthroskopie
Die arthroskopischen Therapieoptionen bei Arthrose des Kniegelenkes sind beschränkt. Maßnahmen zur Knie Knorpelregeneration sind in der Regel bei manifester Kniearthrose (Gonarthrose) mittelfristig nicht erfolgreich. Bei einer weit fortgeschrittenen Arthrose im Knie ist ein Teilgelenkersatz (Stufe 2) oder eine Totalendoprothese (Stufe 3) des Kniegelenks eher in Betracht zu ziehen. Sinnvoll ist ein rein arthroskopisches Vorgehen mit chronischer schmerzhafter Ergussbildung und Schwellneigung, welche nicht durch eine konservative Therapie der Kniearthrose beherrscht werden kann, bei freien Gelenkkörpern mit Einklemmungssymptomatik oder begleitenden instabilen, symptomatischen Meniskusschäden. In diesen Fällen kann durch eine arthroskopische Knorpelregeneration am Knie meist eine mittelfristige Linderung der Beschwerdesymptomatik, eine Verbesserung der Gelenkfunktion und eine Verzögerung der Gelenkdegeneration erreicht werden.
OP-Methoden zur Knie Knorpelregeneration
Die Auswahl der geeigneten OP-Methode zur Knie Knorpelregeneration ist für jeden Patienten individuell zu treffen und hängt unter anderem vom Knorpelschaden, Anspruch des Patienten sowie von eventuell vorliegenden zusätzlichen Gelenkverletzungen wie Bandinstabilitäten, Meniskusrissen und Beinachsfehlstellung ab.
Folgende OP-Methoden zur Knie Knorpelregeneration werden unterschieden:
- Gelenksäuberung (Débridement)
- Knie Knorpelregeneration (Stammzellen-Techniken)
- Mikrofrakturierung
- Abrasionsarthroplastik
- Knorpel-Knochen-Transplantation (OATS, Mosaik-Plastik)
- Autologe Knorpelzelltransplantation (ACT)
- Knorpelzellfreie Matrix
- Knorpelzell-Züchtung
Gelenksäuberung (Débridement)
Dabei werden aufgefaserte Fransen mit einer Minifräse abgeschnitten und geglättet, ähnlich wie Rasen mähen. Instabile Knorpelteile müssen entfernt werden, damit sie nicht noch weiter einreißen. Gleichzeitig werden Meniskusschäden saniert, wobei in frühem Stadium eine Naht des Meniskus angestrebt werden muss. Manchmal ist eine Teilentfernung der Gelenkinnenhaut sinnvoll, um die Ergussbildung des Gelenkes zu verringern. Diese Methode wird angewendet, wenn Knorpelschäden entweder sehr klein oder sehr groß sind und eine Knie Knorpelregeneration nicht notwendig bzw. aussichtsreich erscheint.
Knie Knorpelregeneration (Stammzelltechniken)
Diese Knie Knorpelregeneration beruht auf der Einwanderung von Knochenmark-Stammzellen in dem geschädigten Knorpelbezirk, welche sich dort zu Ersatzknorpel entwickeln. So kann bei halbschichtigem Knorpeldefekt mit schwerer Aufrauung zusätzlich eine „Stimulierung“ der körpereigenen Knie Knorpelregeneration versucht werden. Dieser Ersatzknorpel ist in den ersten drei bis vier Jahren relativ zellreich und besitzt nicht so viele Knorpelzellen (Chondrozyten), welche die Gelenkschmiere produzieren. Er erträgt eine mechanische Belastung nicht so gut wie der Originalknorpel (hyaliner Knorpel) und gibt oft Anlass zu Reizkniebeschwerden. Dieser Ersatzknorpel (Faserknorpel) ist aber immer noch besser, als ein komplett blank liegender Knochen.
Es gibt inzwischen viele Hinweise dafür, dass sich nach einigen Jahren in vielen Fällen (leider nicht immer) der Faserknorpel zu einem besser belastbaren Hyalinknorpel umwandelt.
Knie Knorpelregeneration durch Mikrofrakturierung (Microfracture-Technik)
Die Anbohrung oder „Mikrofrakturierung“ der dem Knorpel anliegenden Knochenlamelle mit kleinen Bohrern oder feinen Dornen wurde von Steadman Anfang der 90er Jahre entwickelt und etabliert. Das Durchbrechen der Knochenlamelle führt zum Eintritt von Blut und unspezifischen Bindegewebszellen in die Defektzone. Aus dieser „Regenerationsinsel“ bildet sich im Laufe der folgenden Monate ein sogenannter „Ersatzfaserknorpel“, welcher nicht dieselben Eigenschaften wie der gesunde Knorpel hat, aber zu einer Deckung des Defektes führt. Durch dieses einfache minimalinvasive Verfahren können Knorpeldefekte von bis zu 2-3 cm² gedeckt werden und so in der Regel eine Vergrößerung des Knorpelschadens am Knie verhindert werden. In verschiedenen Studien konnte durch diese Methode eine gute Knie Knorpelregeneration erreicht werden. Abhängig von der Lokalisation des Defektes muss das operierte Knie mehrere Wochen (ca. sechs Wochen) an Gehstützen entlastet werden.
Abrasionsarthroplastik
Sollten bereits Teile des Knochens freiliegen (Stadium 4) kann man entweder nur die Gelenksäuberung und Glättung des Restknorpels durchführen und das Ausmaß der Besserung abwarten, oder man hilft dem Körper, diesen Knochen-Glatzenbezirk wieder mit knorpelähnlichem Narbengewebe auszufüllen. Die Ergebnisse können ebenso gut aussehen wie nach Microfracture. Dazu frischen wir die freiliegende, extrem verhärtete Knochenoberfläche mit kleinen Fräsen etc. an, wie dies L. Johnson zu Beginn der 80er Jahre einführte. Die Technik trägt zur Knie Knorpelregeneration bei.
Knorpel-Knochen-Transplantation (OATS, Mosaikplastik)
Bei größeren Defekten werden die Ergebnisse der Mikrofrakturierung meist schnell wieder schlechter, da das entstandene Narbengewebe aufgrund seiner geringeren biomechanischen Belastbarkeit wieder frühzeitig verschleißt. Daher hat sich als weitere operative Versorgungsmöglichkeit von größeren Knorpeldefekten und im Besonderen kombinierten Knorpel-Knochen-Defekten die „Autologe Knorpel-Knochen-Transplantation“ etabliert. Bei dieser Methode der Knie Knorpelregeneration werden patienteneigene Knorpel-Knochen-Zylinder aus weniger belasteten Gelenkanteilen entnommen und in die passend vorbereitete Defektzone eingebracht. Der größte Anteil des Defektes kann somit sofort von funktionsfähigem hyalinem Knorpel gedeckt werden. Des Weiteren kann im Falle einer Durchblutungsstörung des Knochens im Bereich der Defektzone der abgestorbene Knochen ebenfalls mit ersetzt werden. Zur Knie Knorpelregeneration wird also ein Defektareal mit körpereigenen Knorpeln ersetzt.
Die Entnahmestellen können mit künstlichem Knochen-Knorpel-Ersatzgewebe (z.B. Biomatrix, Fa. Arthrex) aufgefüllt werden. So kann die sogenannte „Donor Site Morbidity“, also die Beschwerdehäufigkeit im Bereich der Entnahmestelle, auf unter 10 % eingeschränkt werden. Die mittel- bis langfristigen Ergebnisse sind bei Defektgrößen bis ca. 3-4 cm² überwiegend gut und die Qualität der Knorpelregeneration im Knie überzeugend. Bei kleineren Defekten kann der Eingriff rein arthroskopisch durchgeführt werden. Die begrenzte Menge an verfügbarem Spenderknorpel aus wenig belasteten Gelenkarealen setzt dieser Methode jedoch Grenzen.
Knie Knorpelregeneration mittels Autologer Knorpelzelltransplantation (ACT)
Die trägergekoppelte Form der autologen Knorpelzelltransplantation bietet die Möglichkeit, große Defektflächen (3-10 cm²) mit einem Knorpelgewebe biologisch zu rekonstruieren, welches in seinen Eigenschaften dem hyalinen Knorpel am nächsten kommt. Zur erfolgreichen Knie Knorpelregeneration werden im Rahmen einer Arthroskopie aus einem nicht belasteten Gelenkanteil zwei winzige Knorpelzylinder (4 mm Durchmesser) entnommen. Die im Knorpelgewebe enthaltenen Zellen (Chondrozyten) werden aus dem Gewebe herausgelöst und in der Zellkultur vermehrt, bis die notwendige Zellzahl pro cm² erreicht ist. Anschließend werden die Chondrozyten in ein Kollagen-Chondroitinsulfat basiertes Trägermaterial (sogenannte Matrix) eingesät und beginnen mit der Produktion von neuem Knorpelgewebe. Das so entstandene Transplantat kann dann nach ca. drei Wochen im Rahmen einer 2. offenen Operation in die Defektzone eingesetzt werden. Bei diesem Verfahren werden neue Knorpelzellen im Sinne der Knie Knorpelregeneration in den Defekt eingebracht und ersetzen so den zerstörten Knorpel. In den kommenden Monaten bildet sich weiter neues Knorpelgewebe. Die Reifung dieses Gewebes dauert etwa zwölf Monate.
Bis zur Vollbelastung des betroffenen Kniegelenkes können zehn bis zwölf Wochen vergehen. Dann können die gewohnten Alltagsbelastungen wieder aufgenommen werden. Knieschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Walken können nach sechs Monaten, Sprung- und Laufsportarten dürfen erst nach zwölf Monaten wieder begonnen werden. Die ACT führt bei korrekter Indikationsstellung bei Patienten unter ca. 50 Jahren zu guten bis sehr guten Ergebnissen und wird daher von vielen als optimale Methode der Knie Knorpelregeneration bezeichnet. Die ACT ist keine Therapieoption bei u.a. bereits vorhandener Arthrose, bei fehlenden Menisken, vollschichtigen gegenüberliegenden Knorpelschäden (sogenannte kissing lesions), starkem Übergewicht, Gelenksteife sowie entzündlichen oder metabolischen Gelenkerkrankungen (z.B. Rheumatoide Arthritis, Gicht). Im Rahmen der autologen Knorpelzelltransplantation müssen begleitende krankhafte Veränderungen des Kniegelenkes wie Achsfehlstellung und Instabilität zwingend mitbehandelt werden, um ein Versagen des Verfahrens zu verhindern.
Knorpelzellfreie Matrix
Diese Methode stellt eher eine Erweiterung der Mikrofrakturierung dar. Sollte bei großen Knorpeldefekten keine ACT mehr möglich sein, besteht auch die Möglichkeit, die Knie Knorpelregeneration mit einer zellfreien Matrix zu decken. Hierzu müssen keine körpereigenen Knorpelzellen angezüchtet werden. Für die Knie Knorpelregeneration wird ein Trägermaterial aus Kollagen in die Defektzone eingebracht und so ein „Gerüst“ für die einwandernden Bindegewebszellen geschaffen. Dadurch entsteht ein stabileres Knorpelregenerat, welches zu einer höheren Belastbarkeit des Gelenkes führt.
Nachbehandlung der Knie Knorpelregeneration
Je nach Schweregrad und Ausdehnung der Arthrose ist nach einer Knie Knorpelregeneration bis zu zehn Wochen Entlastung an Unterarm-Gehstützen notwendig. In den ersten vier bis sechs Wochen ist eine „Abrollbewegung“ des Fußes mit fünf Kilogramm Belastung gestattet. Weitere zwei bis sechs Wochen folgen mit etwa 20 kg Abrollbelastung, also immer noch zwei Gehstützen. In dieser Phase ist manchmal sogar Autofahren möglich (Automatikautos dürfen mit operiertem linkem Kniegelenk wesentlich früher wieder gefahren werden). In dieser gesamten Zeit sollten Sie Ihr Gelenk jedoch so viel wie möglich bewegen. Deshalb verordnen wir Ihnen nach einer Knie Knorpelregeneration auch eine Motor-Bewegungsschiene. Je häufiger Sie dieses Gerät benutzen (mindestens vier Stunden pro Tag und zusätzlich während der Nacht auch noch zwei bis drei Stunden), desto besser kann das Ergebnis nach der Knie Knorpelregeneration ausfallen (durch zahlreiche Studien belegt).
Sollte Ihr Gelenk während der Wiederaufnahme der Belastung nach diesen acht bis zehn Wochen mit Schwellung und Schmerz reagieren, ist es noch nicht reif genug, Ihr Körpergewicht zu tragen. Weitere Entlastung, Tabletten und äußerliche Behandlungsmaßnahmen wie Bestrahlung und Salbenumschläge sind angezeigt. Verzagen Sie bitte nicht während dieser Durststrecke, denn nach drei bis sechs Monaten (in seltenen Fällen bis zu neun Monaten) tritt gewöhnlich auch bei solch schweren Arthrosegelenken nach einer Knie Knorpelregeneration eine spürbare und anhaltende Besserung ein.
ARCUS Spezialisten für Knie Knorpelregeneration
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