Hüftarthroskopie zur Knorpelregeneration bei beginnender Hüftarthrose (Coxarthrose)

Wann ist eine Hüftarthroskopie zur Behandlung von Hüfterkrankungen indiziert ?

Die Hüftarthroskopie (Hüftgelenkspiegelung) hat sich in den letzten Jahren als minimalinvasives Standardverfahren in der Behandlung von Hüfterkrankungen etabliert. Dabei können die früher üblichen großen Schnitte, verbunden mit entsprechenden Weichteilschäden und längerer Rehabilitationszeit, vermieden werden. Die Hüftarthroskopie wird unter anderem zur Knorpelregeneration bei beginnender Arthrose eingesetzt. Die Hüftarthrose (Coxarthrose) ist meistens eine altersbedingte Verschleißerscheinung der Knorpelschicht des Hüftgelenks. Das Ziel der Arthroskopie bei vorliegender Hüftarthrose ist es, das eigene Hüftgelenk möglichst lange zu erhalten und die Degeneration des Knorpels zu verlangsamen. Die Hüftarthroskopie stellt somit eine gelenkerhaltende OP dar.


Weitere Indikationen zur Hüftarthroskopie sind beispielsweise: 

  • Freie Gelenkkörper
  • Labrumrisse
  • Degenerative Veränderungen
  • Bewegungseinschränkungen der Hüfte
  • Knorpelverletzungen
  • Entzündungen der Gelenkschleimhaut
  • Einriss des zentralen Hüftbandes (Lig. teres)
  • Gelenkinfektionen
  • Impingement der Hüfte (siehe Stufenplan zur Behandlung der Coxarthrose)

Die Hüftarthroskopie ist eine sehr anspruchsvolle Operationstechnik und benötigt langjährige Erfahrung. In unserem Haus werden seit vielen Jahren mehr als 300 Hüftarthroskopien pro Jahr durchgeführt. Die hohe Expertise und Routine unserer Operateure bei diesem schlüssellochchirurgischen Eingriff stellen ein höchstes Maß an Sicherheit für den Patienten dar. 
 

Welche Symptome verursacht eine Hüftarthrose (Coxarthrose) ? 

Die Symptome der Arthrose sind je nach Stadium der Erkrankung unterschiedlich. Zu Beginn treten häufig nur leichte Hüftschmerzen auf. Diese nehmen im Verlauf meist allmählich zu, bis im fortgeschrittenen Stadium jede Bewegung zur Qual wird. Klassische Symptome einer Arthrose der Hüfte sind Leistenschmerzen, eine zunehmende Bewegungseinschränkung insbesondere der Hüftbeugung mit Problemen beim Bücken und Anziehen der Socken und Anlaufschmerzen. Im Verlauf einer Coxarthrose treten häufig auch Schmerzen im unteren Rücken und im Kniegelenk der betroffenen Seite auf. Im Endstadium der Arthrose treten schließlich auch Schmerzen ohne Belastung im Liegen oder Sitzen auf (Ruheschmerz). Die Stärke der Symptome wechselt dabei je nach Entzündungszustand des Hüftgelenks im Verlauf, sodass sich Phasen mit geringer Schmerzintensität mit Phasen hoher Schmerzintensität abwechseln können. Die Dauer von Symptombeginn bis zum Endstadium der Arthrose ist dabei sehr unterschiedlich und kann in seltenen Fällen von wenigen Monaten bis meist mehrere Jahre liegen.

Hüftoperation bei Arthrose – wann ist die Hüftarthroskopie (Gelenkspiegelung) erforderlich?


Da die meisten Hüfterkrankungen keine lebensbedrohlichen Erkrankungen darstellen, können sie nach radiologisch gesicherter Diagnose zumeist zunächst konservativ behandelt werden. Bei erstmalig aufgetretenen Beschwerden sollte bei gesicherter Coxarthrose zumindest eine konservative Behandlung über 3 Monate erfolgen. Dabei kann durch konservative Maßnahmen der Krankheitsverlauf der Arthrose verlangsamt und die Beschwerdesymptomatik beeinflusst werden. Die Grunderkrankung kann jedoch nicht geheilt werden, da Knorpelschädigungen im fortgeschrittenen Stadium irreversibel sind. Häufig eingesetzte Maßnahmen sind u.a. antirheumatische Medikamente wie NSAR (z.B. Ibuprofen/Voltaren), Gelenkpunktionen und Kortison-Injektionen zur Bekämpfung der Entzündung im Hüftgelenk. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen eignen sich diese Maßnahmen jedoch vorwiegend zur Behandlung der aktivierten Hüftarthrose und sollten nur über einen kurzfristigen Zeitraum Anwendung finden. Zusätzlich kommen Bandagen, Gelenkwickel und Triggerpunkttherapie zum Einsatz. Langfristig optimal geeignet sind nebenwirkungsarme Behandlungsmethoden wie Physiotherapie zur Verbesserung von Beweglichkeit und Schmerzlinderung. Weiterhin kann ein gut dosiertes Muskeltrainung und vor allem gelenkschonende Sportarten wie Radfahren, Schwimmen und Nordic Walking zu Linderung der Hüftschmerzen führen. 

Wenn die konservative Therapie der Arthrose versagt und dem Patienten über längere Zeit keine ausreichende Linderung mehr bringt kann dies die Lebensqualität deutlich reduzieren. Durch Belastungs- und Ruheschmerz, Bewegungseinschränkungen und Schwellneigung des Hüftgelenks sowie Nachtschmerzen können Einschränkungen von gewohnten Sportaktivitäten und des Alltagslebens zunehmen. In diesem Fall erfolgt die operative Therapie der Coxarthrose an den ARCUS Kliniken nach einem bewährten Stufenplan
 

Stufenplan der ARCUS Kliniken zur operativen Therapie der Hüftarthrose 

Liegt bereits eine Hüftgelenksarthrose vor, so konnte bisher, wenn die konservativen Behandlungsmaßnahmen (Physiotherapie, Bädertherapie, Massagen, Schmerzmedikamente, etc.) ausgereizt sind, nur ein künstlicher Hüftgelenksersatz (Hüft-TEP) durchgeführt werden.

Dabei wurde dem Ausmaß der Arthrose und dem Alter des Patienten keine Rechnung getragen. An unserer Klinik haben wir einen Stufenplan entwickelt, der die Arthrose stadiengerecht behandelt. Der ARCUS Stufenplan unterscheidet bei der operativen Therapie der Coxarthrose im Wesentlichen die gelenkerhaltende Therapie (Hüftarthroskopie zur Knorpelregeneration) von der gelenkersetzenden Therapie (Hüft-TEP). Primäres Ziel ist der Erhalt der körpereigenen Strukturen. 

Gelenkerhaltende Eingriffe (Hüftarthroskopie) am geschädigten Hüftgelenk sollen dem Patienten die Hüftschmerzen nehmen und ihm Belastbarkeit und Mobilität zurückgeben. Erst wenn der Knorpel in Hüftkopf und Hüftpfanne so stark beschädigt ist (fortgeschrittene Hüftarthrose), dass ein gelenkerhaltender Eingriff nicht mehr erfolgversprechend ist, erfolgt ein Hüftgelenkersatz (Hüft-TEP).

Gelenkerhaltend:

➤ Behandlungsstufe 1: Hüftarthroskopie zur Knorpelregeneration bei Hüftarthrose (Coxarthrose)
 

Gelenkersetzend:

➤ Behandlungsstufe 2, 3 & 4: Hüftgelenkersatz (Hüft-TEP) nach Stufenplan 
 

Behandlungsstufe 1: Hüftarthroskopie zur Knorpelregeneration und Verbesserung der Beweglichkeit bei beginnender Hüftarthrose

Bei beginnender I-II° Coxarthrose mit starken klinischen Beschwerden trotz konservativer Therapie kann mittels minimalinvasiver Hüftarthroskopie (Hüftgelenksspiegelung) über die sogenannte Schlüssellochtechnik mit feinen Instrumenten ins Gelenk eingegangen werden. Hierbei kann nach genauer Inspektion der Schmerzursache eine schonende Therapie der Arthroseursachen erfolgen, bevor der Verschleiß des Hüftgelenks zu weit fortgeschritten ist. 
Die Hüftarthroskopie dient sowohl der Untersuchung als auch der Behandlung des Hüftgelenks. Vorteil der minimalinvasiven Hüftarthroskopie ist ein sehr geringes Weichteiltrauma und somit ein deutlich kürzerer Krankenhausaufenthalt und schnellere Heilung im Vergleich zur offenen OP. In bestimmten Fällen kann die Arthroskopie somit dabei helfen, das eigene Hüftgelenk möglichst lange zu erhalten und einen Gelenkersatz zu vermeiden, z.B. durch die Beseitigung eines sogenannten Hüftimpingements. Dies soll verhindern, dass der Gelenkknorpel großflächige irreparable Schäden und somit das Vollbild einer Hüftarthrose entwickelt. 
Langfristig erfolgreich ist eine Behandlung zur Knorpelregeneration der Hüfte mittels Hüftarthroskopie jedoch nur bei begrenzten Knorpelschäden. Bei fortgeschrittenen Schäden mit großflächigem Knorpelabschliff und knöchernen Anbauten (Osteophyten) ist in der Regel ein Hüftgelenkersatz (Hüft-TEP/Hüftprothese) sinnvoll.

Mehr zur operativen Behandlung der fortgeschrittener Hüftgelenksarthrose (Behandlungsstufe 2, 3 & 4 ) erfahren Sie hier:  
Weiterlesen Hüft-TEP / Hüftprothese

Nachbehandlung nach Arthroskopie des Hüftgelenks – Wie lange bin ich krank nach der Coxarthrose OP?

Die Einschränkungen nach einer Hüftarthroskopie sind im Wesentlichen von dem durchgeführten Eingriff abhängig. 

Eine Vollbelastung unter körperlicher Schonung, d.h. Verzicht auf Sport und Zusatzbelastung ist in den ersten 2-3 Wochen nach der Hüftarthroskopie sinnvoll. 
Unterarmgehstützen können Ihnen in dieser Phase nach der Arthroskopie hilfreich sein. Wurde der Knochen vom Schenkelhals abgetragen oder knorpelanregende Techniken durchgeführt, so kann eine Teilbelastung von 2-4 Wochen notwendig sein. 

Die krankengymnastische Behandlung verhindert Bewegungseinschränkungen nach dem Eingriff. Diese sollte ab dem 1. post-operativen Tag beginnen. Die Thromboseprophylaxe, für die Zeit der Teilbelastung, verringert das Risiko für Blutgerinnsel in den Beinvenen.
 

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Die ARCUS Kliniken Pforzheim stehen für langjährige Erfahrung im Bereich Sportverletzungen und degenerative Gelenkerkrankungen und nehmen deutschlandweit eine führende Position in der Behandlung von Erkrankungen an der Hüfte ein.

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