Riss der Achillessehne

(Achillessehnenruptur)

Anatomie und Funktion der Achillessehne

Die Achillessehne überträgt die Kraft der Wadenmuskulatur und zieht zum Fersenbein. Damit ermöglicht sie am Sprunggelenk vor allem die kraftvolle Beugung des Fußes in Richtung der Fußsohle (Plantarflexion). Die Achillessehne ist zwischen 15 und 20 cm lang und knapp einen Zentimeter breit (weiter oben mit unscharfem Übergang zum Muskel und unten annähernd rund).

Verletzung

Meist kommt es beim Sport im Rahmen einer plötzlichen indirekten Belastung zum Riss dieser kräftigen Sehne, es wird ein einschießender Schmerz verspürt wie bei einem Tritt in die Ferse, manchmal kann ein peitschenartiger Knall gehört werden. Am häufigsten sind Männer zwischen 30 und 50 Jahren mit einem Riss der Achillessehne betroffen. Es werden partielle und komplette Achillessehnenrupturen unterschieden, die meisten Risse entstehen im mittleren Drittel der Sehne. 

Symptomatik

Das Gehen ist mit Schonhinken in der Regel noch möglich, rasch kommt es zu einer Schwellung um die Achillessehne, teilweise ist auch ein Bluterguss sichtbar. Der Riss kann häufig als Delle ertastet werden. Mit dem Wadendrucktest wird die Funktionseinschränkung der Achillessehne geprüft. Einbeinzehenstand ist nicht mehr möglich.

Diagnostik

Die Magnetresonanztomographie (MRT) gibt am besten die Lokalisation und das Ausmaß der Achillessehnenruptur wieder. Sie erlaubt Aussagen zur Qualität des Restsehnengewebes. Davon hängen OP-Technik, Nachbehandlungsdauer und Prognose ab. Bei sehr tief gelegenen Rissen der Achillessehne kann zum Ausschluss knöcherner Begleitverletzungen die Röntgendiagnostik helfen.
Die Achillessehne ist auch mit Ultraschall gut zu sehen. Das Auseinanderweichen der Sehnenstümpfe in verschiedenen Stellungen des Sprunggelenkes kann hierbei beurteilt werden.

Konservative Therapiemöglichkeiten

Eine Behandlung der Achillessehnenruptur ohne Operation mit Ruhigstellung in sogenannter Spitzfußstellung ist möglich, wenn die Sehnenstümpfe nicht auseinandergewichen sind. Die Therapie muss rasch begonnen und konsequent durchgeführt werden.
Auch Teilrisse und Rupturen am Muskel- Sehnen-Übergang werden oft konservativ behandelt. Unter bestimmten Voraussetzungen und Beachtung der Begleiterkrankungen können auch hiermit gute Ergebnisse erzielt werden, es besteht jedoch insbesondere das erhöhte Risiko von bleibendem Kraftdefizit und erneutem Achillessehnenriss.

Operative Therapie bei einem Riss der Achillessehne