Ellenbogenluxation und Ellenbogeninstabilität
Bei einer Ellenbogenluxation handelt es sich um eine Ausrenkung des Ellenbogengelenks zwischen den beiden Unterarmknochen (Elle und Speiche) und dem Oberarmknochen (Humerus). Das Ellenbogengelenk ermöglicht eine Drehbewegung und ein Abwinkeln des Unterarms. Dabei sind die drei daran beteiligten Gelenkteile über ein Scharniergelenk miteinander verbunden. Die Luxation des Ellenbogengelenks ist häufig die Folge eines indirekten Traumas z.B. durch einen Sturz auf den Arm. Zusätzlich zur Ausrenkung des Gelenks werden bei diesem Krankheitsbild häufig auch Nerven, Bänder oder Knochen verletzt. Die Ellenbogenluxation ist nach der Schulterluxation die zweithäufigste Art der Luxation und kann sowohl durch Aufprälle bei einem Sportunfall auftreten als auch durch einen regulären Fall beim Stolpern. Die Unfallmechanismen für eine Ellenbogenluxation sind somit vielfältig, und variieren in der jeweiligen Krafteinwirkung. Eine Luxation kann beispielsweise durch große Krafteinwirkung bei einem Verkehrsunfall, als auch durch einen durch stolpern bedingten Sturz mit geringerer Krafteinwirkung auftreten. Im Zuge einer Ellenbogenluxation kann es zu Begleitverletzungen der Bänder, Nerven und des Gelenkknorpels kommen. Bei einem Verdacht auf eine Ellenbogenluxation ist daher schnelles Handeln erforderlich um drohende Schäden an Gefäßen oder Nerven zu vermeiden.
Symptome – häufige Symptome einer Ellenbogenluxation
Bei einer Ausrenkung des Ellenbogengelenks kommt es in den meisten Fällen zu sehr starken Schmerzen in Kombination mit Bewegungseinschränkungen. Die Kontur des Ellenbogens ist meistens deutlich verändert, sodass man die Luxation deutlich sieht und tasten kann. Der betroffene Arm wird meistens in einer Flexionsstellung gehalten um zusätzliche Beschwerden zu vermeiden.
Diagnostik- Wie wird eine Ellenbogenluxation diagnostiziert ?
Die akute Ellenbogenluxation erfordert ein schnelles Handeln. Der ausgekugelte Ellenbogen sollte wegen drohender Gefäß- und Nervenschäden innerhalb von sechs Stunden eingerenkt werden. Zur besseren Beurteilung der Verletzungsfolgen ist eine gezielte Diagnostik mit Röntgen, Kernspintomographie und/oder Computertomographie des Ellenbogens erforderlich. Hierbei ist zunächst ein Röntgen elementar zu Beginn der Diagnostik. Der Arzt muss unter anderem die Beweglichkeit, Stabilität und Sensibilität des Armes überprüfen. Um Begleitverletzungen wie Bandverletzungen zu erkennen, kann ein MRT Aufschluss geben. Bei Verdacht auf Knochenbrüche kann eine CT-Untersuchung notwendig sein. Ist eine Ellenbogenluxation eindeutig diagnostiziert und das Ausmaß der Begleitverletzungen analysiert, berät der Arzt mit dem Patienten/ der Patientin die weitere Vorgehensweise der Behandlung.
Therapie der Ellenbogenluxation
Die Behandlung frischer, aber auch chronischer Verletzungsfolgen/ Instabilitäten einer Ellenbogenluxation erfordert ein umfassendes Wissen und operatives Spektrum des behandelnden Arztes. Die Versorgungsweise solch komplexer Verletzungen verlangt meist eine individuelle Beurteilung. Die entsprechende Therapie, konservativ oder operativ, ist dabei abhängig von der Form der Verletzung sowie dem durch die vorangehende Diagnostik ermittelten Ausmaß.
Die Einrenkung (Reposition) des Ellenbogengelenks erfolgt meist unter kurzer Vollnarkose aufgrund der damit einhergehenden Schmerzen. Dabei kann der Arzt durch eine Überprüfung der Stabilität festlegen, welche Nachbehandlung angemessen ist. Des Weiteren werden die Sensibilität und Durchblutung des Ellenbogens sichergestellt. Die Schwere der Instabilität und knöcherne Begleitverletzungen sind maßgebend für das weitere Vorgehen. Bei einer unkomplizierten Luxation, kann nach der Einrenkung (Reposition) in vielen Fällen konservativ therapiert werden. Abhängig von vielen Faktoren kann der Arzt eine vorrübergehende Ruhigstellung mit einer Schiene verordnen. Physiotherapie mit einfachen Übungen kann im Anschluss an die Heilung die Wiederherstellung der Kraft und Beweglichkeit im Arm unterstützen. Sollte eine Einrenkung des Gelenks nicht möglich sein oder liegen weitere Verletzungen (Frakturen, erhebliche Durchblutungsstörungen) vor, kann eine Operation nötig sein. Dies muss durch einen erfahrenen Orthopäden überprüft und entschieden werden.