Schlüsselbeinbruch (Claviculafraktur)
Symptome
Das Schlüsselbein (Clavicula) ist maßgeblich für die Beweglichkeit und Stabilität des Schultergelenks verantwortlich. Das zählt besonders für die seitliche Hebe-Bewegung des Arms. Zusätzlich ist das Schlüsselbein Ansatzpunkt für Muskeln und Bänder.
Der Bruch des Schlüsselbeins ist eine häufige Verletzung, die infolge eines Sturzes auf die Schulter auftritt. Besonders betroffen sind Sportler, die Sportarten mit erhöhter Sturzgefahr (Rad, Ski, Fußball) ausüben.
Direkt nach dem Sturz treten beim Schlüsselbeinbruch starke Schmerzen im Bereich der Bruchzone auf. Das Schultergelenk kann aufgrund der ausgeprägten Schmerzen kaum noch bewegt werden. Bereits das Gewicht des herunterhängenden Armes löst starke Beschwerden auf. Der Arm wird daher vom Verletzten mit der gesunden Hand am Körper gehalten.
Durch Muskelzug und das Gewicht des Armes sind die Knochenfragmente meistens stark verschoben. Am häufigsten bricht das Schlüsselbein im mittleren Drittel, die selteneren Brüche am äußeren Ende haben ein hohes Risiko für eine fehlende Knochenheilung bzw. die Entwicklung eines Falsch-Gelenks (Pseudarthrose).
Ursachen
Der häufigste Grund für einen Schlüsselbeinbruch ist der direkte Sturz auf die Schulter, deshalb sind am häufigsten Kontaktsportarten wie Fußball oder auch Fahrradfahrer betroffen. Seltener kommt es beim Sturz auf den ausgestreckten Arm zu einem Schlüsselbeinbruch, außerdem kann diese Verletzung auch im Rahmen von Verkehrsunfällen auftreten.
Diagnose
Die meisten Schlüsselbeinbrüche können bereits bei der Betrachtung erkannt werden. In vielen Fällen liegt eine erhebliche Verschiebung der Bruchstücke vor, die gut sichtbar sind, da das Schlüsselbein direkt unter der Haut liegt. Das Abtasten der Bruchzone ist stark schmerzhaft, das Reiben der Knochenenden aneinander kann oft getastet werden. Zur Beurteilung der Bruchform und zur Planung der weiteren Behandlung muss eine Röntgenaufnahme des Schlüsselbeines angefertigt werden.
Therapie
Nicht oder nur gering verschobene Brüche können durch eine Entlastung des Armes über 3-4 Wochen behandelt werden. Bei starker beruflicher oder sportlicher Schulterbelastung sowie Brüchen mit kompletter Verschiebung und übereinanderliegenden Bruchstücken empfehlen wir die operative Behandlung, da die Nachbehandlungszeit verkürzt und die Ergebnisse in der Regel günstiger sind. Wir bevorzugen die Stabilisierung mit einer Platte.
Bei der Operation werden die Bruchstücke zunächst wieder in die richtige Stellung gebracht. Hierzu wird die Haut über dem Bruch auf einer Länge von ca. 10 cm eröffnet. Die Stabilisierung der Bruchenden erfolgt durch eine Metall- bzw. Titanplatte mit mindestens 6 Schrauben. Bei jüngeren Patienten und einfachen Schaftbrüchen kann minimal-invasiv eine innere Schienung mittels elastischem Titandraht (ESIN) erfolgen.