Risse der Quadrizeps- und Patellasehne am Kniegelenk
Typische Beschwerden
Bei der Verletzung der Sehnen kommt es zu einem plötzlich einschießenden Schmerz mit Zerreißungsgefühl, teilweise vernimmt der Patient auch ein Geräusch. Anschließend besteht eine Kraftminderung für die Streckung im Kniegelenk mit Gang- und Standunsicherheit.
Unfallmechanismus
Zu Rissen (lat. Ruptur) der Sehnen (=feste bindegewebige Verbindung zwischen Muskel und Knochen) am Kniegelenk kommt es in der Regel durch eine plötzliche Beugung des Knies, z. B. im Rahmen eines Sturzes mit gleichzeitigem reflektorischen Gegenspannen des Muskels. Risse der Sehne des Musculus quadrizeps („vierköpfiger Oberschenkelmuskel“, Strecker des Kniegelenks), die sich direkt oberhalb der Kniescheibe befindet, sind häufiger bei Patienten über 40 Jahren. Die Patellarsehnenruptur („Kniescheibensehnenriss“) - zwischen der Kniescheibe und dem oberen Anteil des vorderen Schienbeins - tritt häufiger in der Altersgruppe unter 40 Jahren auf. Beides sind eher seltene Verletzungen, Männer sind deutlich häufiger betroffen als Frauen.
Rissformen
Die Quadrizepssehne kann am Übergang vom Muskel zur Sehne, im sehnigen Anteil oder am Übergang der Sehne zur Kniescheibe reißen. Innen und außen neben der Kniescheibe befindet sich festes Bindegewebe, der sog. Reservestreckapparat, dieser ist meistens bei einer Quadrizepssehnenruptur mit gerissen.
Auch die Patellarsehne kann in ihrem Sehnenanteil oder am Übergang zum Knochen (oben zur Kniescheibe oder unten zum Schienbein) reißen.
Bei beiden Sehnen gibt es seltener auch Teilrisse ohne vollständige Durchtrennung aller Sehnenfasern, die Funktion ist dann nicht so ausgeprägt beeinträchtigt.