Schulterluxation: Operation einer ausgekugelten Schulter

OP-Methoden

Bei der operativen Stabilisierung der ausgekugelten Schulter wird zunächst eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt, um den Schaden des Gelenkes genau beurteilen zu können. Das weitere Vorgehen ist abhängig von den Verletzungen, die bei der Arthroskopie zu erkennen sind. Fast immer kann die Stabilisierung des Schultergelenkes arthroskopisch durchgeführt werden. Prinzip der Operation ist, das abgerissene Labrum wieder am Rand der Gelenkpfanne zu fixieren. Zudem wird in diesem Bereich die Kapsel gerafft. Dies wird durch kleine Kunststoffdübel erreicht. Sofern größere knöcherne Schäden am Pfannenrand vorliegen, werden diese zusätzlich meist arthroskopisch refixiert. 
Im Falle von Rezidivluxationen und größeren knöchernen Defekten der Gelenkpfanne kommt ein Aufbau des Pfannenrands mit Versatz des sog. Rabenschnabelfortsatzes (Coracoid), einem Knochenvorsprung des Schulterblatts, in Betracht. Bei dieser Stabilisierungsoperation (OP nach Latarjet) wird das Coracoid arthroskopisch assistiert an den Pfannenrand geschraubt und es kommt durch die mitversetzten Sehnen zu einem mehrfachen Luxationsschutz. Alternativ besteht die Möglichkeit einer offenen Anschraubung eines Knochenstücks, das vom Beckenkamm entnommen wird.
 

Nachbehandlung

Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt von etwa zwei Tagen erforderlich. Um erneute Luxationen des Schultergelenks zu vermeiden, ist eine spezielle Nachbehandlung erforderlich. Der Arm darf für 6 Wochen nur eingeschränkt bewegt werden. Nachts muss für 6 Wochen konsequent eine Schulterschlinge getragen werden. Hierzu erhalten Sie ein spezielles Nachbehandlungsprogramm von Ihrem Stationsarzt ausgehändigt. Ein spezielles Muskeltraining sowie die Vermeidung von Überkopf- und Kontaktsportarten ist für etwa 4-6 Monate erforderlich.
Bei 90-95% der Patienten kann durch die Operation die Stabilität des Schultergelenkes wiederhergestellt werden. In seltenen Fällen verbleibt eine Einschränkung der Außendrehbewegung des Armes infolge der Raffung der Gelenkkapsel. 

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