Knick-Senkfuß / Plattfuß (lat. Pes planovalgus)
Ursache des Knick-Senkfußes / Plattfuß
Der Plattfuß (Senkfuß) zeichnet sich grundsätzlich durch die Abflachung der Fußlängswölbung aus. Durch die Abflachung des Fußlängsgewölbe wird der Vorfuß breiter und flacher. Dabei kann es typischerweise dazu kommen, dass die Ferse nach außen abweicht oder auch der ganze Vorfuß zur Fußaußenseite abweicht (Knick-Senk-Fuß) und dadurch eine Art "Entengang" entsteht. Der Knick Senkfuß stellt somit eine Kombination zweier Fuß-Fehlstellungen dar, nämlich das Absenken des Fußgewölbes als auch das Einknicken des Fersenbeins. Eine solche Fußform ist im Kleinkindalter noch normal und ist daher auch im Lauflernalter kein Grund zur Sorge. Im Erwachsenenalter kann eine solche Deformität z.B. durch bestimmte Sehnenverletzungen entstehen. Wenn ein solcher Plattfuß oder Knick-Senkfuß beschwerdefrei ist, ist keine Therapie notwendig.
Therapie des Knick-Senkfußes im Vorschulalter
Bei der Beurteilung eines Plattfußes muss auch das Alter und die Entwicklung dieser Deformität miteinbezogen werden. Ein mäßiger Senkfuß (Plattfuß) im Vorschulalter ist normal und sollte nur beobachtet werden. Barfußgehen, oder höchstens stimmulierende Schuheinlagen können beim Aufrichten des Längsgewölbes bis zum Ende des Wachstums unterstützen. Bisher geläufige Schuheinlagen zur Abstützung des Längsgewölbes gelten nicht mehr als zeitgemäß, da hierbei die eigene Stützfunktion des Fußes und seiner Muskulatur nicht angemessen stimuliert werden.
Bis zum Ende des Wachstums sollte eine Aufrichtung des Längsgewölbes eingetreten sein. Ausgeprägte, schmerzhafte Fehlstellungen im Kindes- oder Jugendalter, die trotz intensiver Physiotherapie bestehen bleiben, sollten operativ korrigiert werden.
Therapie des Knick-Senkfußes im Erwachsenenalter
Beim Erwachsenen bezeichnet „Tibialis Posterior Insuffizienz“ (TPI) den Senkfuß bzw. „Tibialis Posterior Dysfunktion“ (TPD) den Knick-Senkfuß.
Die Funktion (Aufrichten des Längsgewölbes) des an der Rückseite des Unterschenkels ansetzenden Muskels „Tibialis Posterior“ kann durch strukturelle Schwäche, Defekt, angeborenen Senkfuß oder Übergewicht nicht mehr ausgeglichen werden.
Folgen: Schmerzen, Absinken des Längsgewölbes, Fehlbelastungen, Arthrose in den Gelenken des Rückfußes und der Fußwurzel.
Die Therapie des Knick-Senkfußes sollte an den Schweregrad des Problems adaptiert sein. Anfangs sind beim Erwachsenen spezielle medial aktivierende Schuheinlagen, Physiotherapie (z.B. Spiraldynamik) bis hin zu entzündungshemmenden Medikamenten zur Linderung der Symptome des Knick-Senkfußes indiziert. Wenn das nicht mehr reicht, sollte die operative Therapie des Knick-Senkfußes in Betracht gezogen werden.
