Hallux rigidus (lat. Steifer Großzeh)
Das Krankheitsbild Hallux rigidus stellt eine weitestgehende Aufhebung der Beweglichkeit (Einsteifung) des Großzehengrundgelenkes dar. Man spricht auch von einer Großzehengrundgelenkssteifigkeit. Es kommt zu einer meist schmerzhaften Arthrose an der Großzehe. Die Folge kann eine komplette Versteifung der Großzehe sein oder knöcherne Ausläufer am Rande eines Knochens (Osteophyten). Durch den fortschreitenden Gelenkverschleiß (Abnutzung der Gelenkflächen) kommt es zu zunehmenden Schmerzen im Großzehengrundgelenk.
Hallux rigidus Symptome
Zunächst kommt es bei einem Hallux rigidus vor allem beim Gehen zu Schmerzen beim Abrollen im Großzehengrundgelenk. Der große Zeh wird immer steifer, was das Abrollen weiter erschwert. Beim Hallux rigidus kann es zusätzlich auch zu Schwellungen oder Rötungen des Großzehengrundgelenkes kommen. Die allgemeine Beweglichkeit der Großzehe ist stark limitiert. Hinzu kommen Knochenanbauten über dem Gelenk, die beim Tragen von Schuhen Schmerzen und Hautirritationen verursachen können.
Ursachen eines Hallux rigidus
Der Hallux rigidus, auch steifer Großzeh genannt, stellt eine Arthrose des Großzehengrundgelenks zwischen dem ersten Mittelfußknochen und dem Grundglied der Großzehe dar. Eine Arthrose durch Knorpelverschleiß im Großzehengrundgelenk entsteht beispielsweise durch falsches Schuhwerk, familiäre Veranlagung, Fehlstellungen, aber auch durch Verletzungen und Überlastungen bei bestimmten Sportarten (z.B. Ballett, Langstreckenläufer, Fußball etc.). Anfänglich sind die Zehenschmerzen nur bei Belastung des Fußes vorhanden. Später werden die Schmerzen am großen Zeh durch den Verschleiß des Gelenkknorpels auch in Ruhe spürbar und der Zeh versteift zunehmend.
Diagnose des Hallux rigidus
Nach einer ausführlichen Anamnese (Abfrage der bestehenden Krankengeschichte), eines Röntgen und einer manueller Untersuchung des Großzehengrundgelenks durch den Orthopäden, kann die Diagnose Hallux rigidus in den meisten Fällen schnell gestellt werden. Mit Hilfe der Röntgenuntersuchung des Fußes können Veränderungen am Gelenkspalt des Großzehengrundgelenks und mögliche Knochenwucherungen (Osteophyten) erkannt werden.
Therapie des Hallux rigidus
Abhängig von den Beschwerden durch den Hallux rigidus und den Bedürfnissen der Patienten bieten wir eine stadienadaptierte Behandlung an:
• Nicht-operativ (konservativ):
Spezielle orthopädische Einlagen, Abrollhilfen an den Schuhsohlen, Medikamente, Physiotherapie.
Je nach Stadium der Erkrankung wird mit krankengymnastischer Beübung der Großzehe versucht, ein Fortschreiten des Verschleißes zu verhindern und das Gehen möglichst schmerzfrei zu ermöglichen. Ziel der Maßnahmen ist es, die vorhandenen Symptome des Hallux rigidus zumindest zu lindern und die Beweglichkeit zu erhalten. Der Arzt wählt eine auf den Patienten abgestimmte Behandlung, welche sowohl aus konservativen, medikamentösen oder operativen Maßnahmen bestehen kann, als auch aus einer Kombination der drei.
Sollten konservative Therapieansätze zur Behandlung des Hallux rigidus keine ausreichende Besserung der Symptome herbeiführen oder die Erkrankung bereits zu weit fortgeschritten sein, kann der Orthopäde auch eine Operation des Gelenkes der Großzehe in Betracht ziehen.
• Operativ:
Die operative Behandlung des arthrotischen Großzehengrundgelenks ist stadienadaptiert. Es gibt verschiedene Verfahren zur operativen Behandlung des Hallux rigidus. Die Entscheidung des operativen Vorgehens erfolgt je nach Ausprägung der Arthrose stadienadaptiert. Bei einer anfänglichen Einschränkung der Großzehengrundgelenksbeweglichkeit kann eine Abtragung der Knochenleisten bereits eine erhebliche Linderung der Symptome herbeiführen. In schweren Fällen der Arthrose des Grundgelenks kann eine Gelenkprothese in Betracht gezogen werden.
Mehr zu den OP-Verfahren bei einem Hallux rigidus erfahren Sie hier:
OP-Verfahren bei einem Hallux rigidus
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