Riss des Syndesmosebands – Dr. Christian Hank im Interview mit Fupa.net
„Ich habe es krachen gehört“
David Blank erlitt Riss des vorderen Syndesmosebands +++ Dr. Christian Hank, Leitender Arzt der ARCUS Kliniken zur Verletzungsart
Zur Rückrunde wechselte David Blank vom SV Langensteinbach zum TSV Auerbach als Spielertrainer. Der abstiegsgefährdete Kreisligist kann in der Rückrunde die Dienste des 29-Jährigen aber nur als Trainer in Anspruch nehmen, denn Blank riss sich Ende März das vordere Syndesmose-Bande.
Bereits in der 1. Spielminute der Partie TSV Auerbach gegen den FC Alemannia Eggenstein passierte es. „Im Spiel gegen den FC Alemannia Eggenstein ist mein Sprunggelenk nach innen weggeknickt. Ich habe es krachen gehört und wusste sofort, dass es etwas Schlimmes sein muss“, so der Auerbacher Spielertrainer zur Entstehung.
Die Diagnose am linken Sprunggelenk: Riss des vorderen Syndesmosebands, das hintere Syndesmoseband gezerrt und ein kleiner Riss des Knöchels! Für Blank nicht unbekannt, denn die selbe Verletzung hatte er bereits an seinem rechten Sprunggelenk.
„Ich bin seit dem 1. Tag in physiotherapeutischer Behandlung und habe mich für eine konservative Therapie entschieden, da das Sprunggelenk in sich noch sehr stabil war“, berichtet der 29-Jährige.
Wir haben Dr. Christian Hank, Leitender Arzt und Sprunggelenkspezialist der ARCUS Kliniken Pforzheim, zu dieser Verletzung befragt.
Dr. Hank: „Solche Verletzungen am Sprunggelenk gehören zu den häufigsten Sportverletzungen überhaupt. Das Wichtigste ist die schnelle Diagnose und dass die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden. Sonst kann es zu langfristigen Ausfällen des Athleten kommen. Nicht alle Syndesmosen-Rupturen müssen operiert werden. Um das zu entscheiden bedarf es vor allem einer genauen Untersuchung und dann einer MRT des Sprunggelenks. Oft kann dieses Band auch nur mit Entlastung und Stabilisierung mit einer dafür geeigneten Orthese therapiert werden. Wenn aber durch den Riss das Wadenbein nicht mehr stabil zum Schienbein fixiert ist, muss operiert werden. Die OP selbst ist denkbar klein, die Nachbehandlung beinhaltet eine komplette Entlastung für mindestens sechs Wochen. Dann beginnt ein langer Aufbau mit koordinativen Stabilisationsübungen und Aufbau der Muskulatur. Meistens bedeutet so eine Verletzung für den Sportler einen Ausfall von vier Monaten. Die meisten erreichen aber wieder das gleiche sportliche Niveau wie vor der Verletzung.“
„Die ersten zwei Wochen sind hart gewesen. Du bist auf andere angewiesen, du kannst nicht richtig gehen, du kannst fast nur liegen. Ich habe mich gefragt, ob die Entscheidung, zum zweiten Mal nicht zu operieren, die richtige war. Ganz wichtig in der Phase waren meine Familie, Freunde, Mannschaft und vor allem auch mein Physio. Er gibt dir einfach vertrauen, dass dein Sprunggelenk wieder stabil wird“, so Blank zu der Frage, wie es ihm nach der Verletzung ging.
„Aktuell geht es mir sehr gut. Der Heilungsverlauf ist sehr gut, mein Sprunggelenk gewinnt an Stabilität. Ich werde allerdings erst wieder zur Sommervorbereitung ins Mannschaftstraining einsteigen“, ergänzt der Spielertrainer und gibt am Ende noch einen persönlichen Rat: „Entscheidend ist, wie du die vier Wochen der Ruhigstellung gestaltest. Je mehr du daran arbeitest der Rückbildung der Muskulatur entgegenzuwirken, desto schneller bist du im Anschluss wieder im Alltag und auf dem Platz.“
Quelle: www.fupa.net, 29.05.2018