Aktion Saubere Hände: Keine Chance den Krankenhausinfektionen!
In Deutschland treten jährlich ungefähr 500.000 Krankenhausinfektionen auf. Laut der Online-Umfrage des Frankfurter Instituts Toluna, befürchten fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen, sich bei einem Krankenhausaufenthalt mit einem multiresistenten Keim zu infizieren.
Wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen ist die sorgfältige Händedesinfektion. Händewaschen ist aber nicht gleich Händedesinfektion. Seife entfernt zwar den Schmutz, aber inaktiviert weder krankheitsverursachende Keime sicher, noch schnell genug. Zudem werden die Krankheitserreger beim Abwaschen der Hände verteilt und nicht vollständig entfernt. Die Durchführung der hygienischen Händedesinfektion ist auch heute noch eine der effektivsten Methode zur Prävention von Krankenhausinfektionen. Nur die Desinfektion ist in der Lage Erreger schnell zu reduzieren und zu beseitigen. In nur 30 Sekunden lassen sich Erreger auf den Handflächen abtöten und eine Übertragung von schädlichen Keimen verhindern. Die Händedesinfektion gehört daher zu den Standardmaßnahmen bei der Versorgung von Patienten im Krankenhaus. Einerseits um das Infektionsrisiko für den Patienten zu senken und andererseits das Krankenhauspersonal zu schützen.
Die Aktion Saubere Hände
Zielsetzung der „Aktion Saubere Hände“ ist die Verbesserung der Einhaltung von Richtlinien zur Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen. Die nationale Kampagne wurde 2008 unter der Förderung des Bundesministerium für Gesundheit vom Nationalen Referenzzentrum für Surveillance nosokomialer Infektionen (NRZ), dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) sowie der Gesellschaft für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen (GQMG) ins Leben gerufen. Derzeit nehmen bundesweit etwa 1.300 Kliniken, Alten- und Pflegeheime sowie ambulante Einrichtungen an der Kampagne unter dem Motto „Keine Chance den Krankenhausinfektionen“ teil.
WIR MACHEN MIT!
Die ARCUS Kliniken Pforzheim nehmen seit 2015 an der deutschlandweiten „Aktion Saubere Hände“ teil. Für die Qualifizierung an der Aktion müssen bestimmte Mindestmaßnahmen zur Händedesinfektion bereits in der Klinik vorhanden sein, aber auch kontinuierlich fortgeführt werden. Hierzu zählen z.B. die Installation von Händedesinfektionsmittelspendern an zentralen Stellen im Krankenhaus sowie die Sensibilisierung des Krankenhauspersonals durch Aktionstage, Schulungen und Kursen zu Präventionsmaßnahmen von Krankenhausinfektionen. In den ARCUS Kliniken kontrolliert und beobachtet ein Klinikinternes Hygiene-Team diese Maßnahmen. Sie organisieren jährlich einen Aktionstag Saubere Hände mit der Firma Ecolab, führen Schulungen für alle Mitarbeiter, aber auch abteilungsbezogen (ZSVA, OP, Reinigung, Stationshilfen), Kontrollen durch Begehungen und mikrobiologische Umgebungsuntersuchungen durch und ermitteln den Händedesinfektionsmittelverbrauch. Mit der Anmeldung zur Kampagne verpflichten sich die ARCUS Kliniken die vordefinierten Mindestmaßnahmen zur Händedesinfektion umzusetzen und einzuhalten. Mit der Kampagne sollen durch klare und einfache Richtlinien zur Händedesinfektion ein Kulturwandel bei den Mitarbeitern angeregt werden, bei der die Desinfektion einen höheren Stellenwert einnimmt und mittels verbesserten Verhalten die Qualität und Sicherheit in der Patientenversorgung erhöht wird.
Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakterien, die durch ihre Antibiotika-Resistenzen die Therapie von Patienten erschweren. Besonders der MRSA-Keim (Methicillin Resistenter Staphylokokkus Aureus) ist als gefürchteter Krankenhauskeim schon weit verbreitet. Ebenso gefürchtet sind die MRGN-Keime meist aus dem Magen-Darm-Trakt. In den ARCUS Kliniken gab es bisher keine Probleme mit diesen Keimen. Dies liegt zum einen daran, dass in unserer Klinik hauptsächlich Knochen- oder Gelenkoperationen durchgeführt werden und dadurch die Keimvielfalt nicht sehr groß ist, zum anderen an unserem konsequenten Hygienemanagement.